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Klangwelten Schloss

SZ vom: 24.7.2012

„Mit Musik geht alles besser…!“

Klangvolle kunsthistorische Führung durchs Neue Schloss in Kisslegg beeindruckt die Zuhörer

Kisslegg (rohm) - „Mit Musik geht alles besser, mit Musik fällt alles leicht…!“ Wie wahr und stimmig diese Botschaft ist, wurde einmal mehr am vergangenen Sonntagabend bei der klangvollen kunsthistorischen Führung durch das Neue Schloss in Kißlegg offenbar. Der Liederkranz „Canto Classico“ unter der Leitung seines Dirigenten Matthias Walser und die Schlossführerin Christine Vidic hatten eingeladen zu einem Abend, der mit verschiedenen Formen der Akustik und des barocken künstlerischen Ambiente die Zuhörer beeindruckte – mit wundervollen Klangerlebnissen in einem prachtvollen Rahmen.

Karl-Heinz Lutz, Vorsitzender des Liederkranzes, versprach in seiner Begrüßung den Zuhörern einen Abend voller schöner Klänge. Dabei durften die Besucher genussvoll durch die Räume des Neuen Schlosses schlendern, zwischen kunstvollen Stuckdecken und wertvollen Ölgemälden fröhlichen und besinnlichen Liedern lauschen, und zwei wunderbare Stunden verbringen. Das musikalische Programm nahm seinen Anfang im Treppenhaus unter den acht „Feuchtmayer-Sybillen“ mit den zwei deutschen Liedern: „Sah ein Knab ein Röslein stehen“ und „Fröhlich klingt“. Spanisch ging’s weiter mit „Cielito lindo“.

„Wie viele Lieder sind hier schon erklungen, in diesem schönen Ambiente?“ Christine Vidic ging bei ihrer Schlossführung, die das musikalische Programm umrahmte, dieser Frage kunstvoll nach. Sie verwies dabei immer wieder auf die wertvollen Kunstschätze, die das Neue Schloss birgt. Die prachtvollen Stuck-Einlegearbeiten von Johannes Schütz, einem Schüler des berühmten Dominikus Zimmermann, das wertvolle Altarblatt des bedeutendsten süddeutschen Barockmalers Cosmas Damian Asam oder der prunkvolle Bankett- und Konzertsaal, der die Handschrift seines Baumeisters Johann Georg Fischer trägt.

In diesem Ambiente lässt es sich herrlich singen und musizieren. So erklangen in der Kapelle die italienische Weise „Villanella alla napolitana“ und das berühmte „Panis angelicus“. Im Bankettsaal überzeugte der Frauenchor mit einem dreistimmigen Schweizer Volkslied „Lingua materna“ und überraschte dann mit einem deutschen Schlager von Nena: „99 Luftballons“. Woraufhin die Männer mit einem „Nächtlichen Ständchen“ antworteten: „…schlummere sanft, wer schlummern will…“ Doch schnell war es vorüber mit dem Schlummern, als sie den Udo Jürgens-Schlager „Mit 66 Jahren…“ anstimmten. Dafür gab es Riesenbeifall.

Im Esthersaal schließlich klang dieser herrliche Musikabend fröhlich aus. TonArt Männer präsentierte die berühmteste Mozart-Arie aus der Zauberflöte „Der Vogelfänger bin ich ja…“. Canto Classico bewies, dass „mit Musik alles besser wird“, der gemischte Chor wiederum stellte drei bereichernde feine Dinge vor, die Leid und Schmerz verwandeln: die liebliche Musik, ein zartes Jungfräulein und – ein kühler Wein. „Muss i denn zum Städtele hinaus“, „Lächeln bitte…“ und „Der Mond ist aufgegangen“ stimmten die Zuhörer auf den Nachhause-Weg ein – doch zuvor gab es mit „Hab Sonne im Herzen, ob‘s stürmt oder schneit…“ noch eine schöne Zugabe. In gemütlicher Runde nahm dieser Abend bei Wein, Brezeln und schönen Begegnungen ein würdiges Ende.

Singen in tollem Ambiente: Die kunsthistorische Führung durchs Neue Schloss kommt gut an.Foto: liederkranz