SZ vom 21.12.2011
Liederkranz lässt Zuhörer innehalten
Volkstümliche Melodien wechseln beim Adventskonzert in Kißlegg mit modernen, klassischen und barocken Stücken
Von Johannes Rahn
Kisslegg - Mit fünf Formationen hat der Liederkranz Kißlegg am Sonntag in der Pfarrkirche St. Gallus und Ulrich auf die Weihnachtszeit eingestimmt: den Ton-Art Frauen, den Ton-Art Männern, dem Canto Classico, den Modern Voices und den Jazz Singers. Alle standen unter der Leitung von Matthias Walser und gestalteten eine besinnliche Stunde mit vielfältiger Chormusik aus allen Epochen.
Den Auftakt des Abends allerdings machte der Kinderchor Polarsterne, souverän geleitet von Dagmar Braun. Die Kinder umrahmten dann das adventliche Singen mit einem Krippenspiel. Die Schlichtheit und Einfachheit der optischen und musikalischen Mittel transportierten viel Gefühl und luden zur inneren Einkehr ein.
Matthias Walser hatte die Chorsätze sorgfältig ausgewählt und führte seine Sängerinnen und Sänger mit sparsamen und doch sehr beredten Gesten, die die klangliche Spannung und Intonation sicher hielten. Volkstümliche Melodien, moderne Chorsätze, klassische und barocke Stücke, sie alle ließen die Zuhörer innehalten in der oft turbulenten Vorweihnachtszeit und beim eigentlichen Kern des Festes ankommen. Das gelang auch durch einen sehr natürlichen, unverfälschten Chorklang, der innig und gleichzeitig voller Gefühl war, aber jede übertriebene Süße vermied.
Ein ungewöhnlich herbes und dissonantes „In dulci jubilo“ gehörte ebenso zum Repertoire wie ein rhythmisch geprägtes, modernes „Lasst uns alle fröhlich sein“, die verschlungene Renaissance-Polyfonie des „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ oder ein tänzerisches „Singet fröhlich“. Alles in allem ein in sich geschlossener Kreis an Liedern, der sich sehr eng am weihnachtlichen Geschehen orientierte. Herbergssuche, Geburt Jesu, der Lobgesang der Engel, die Ankunft der Hirten und der heiligen drei Könige waren die Eckpunkte, die durch das Krippenspiel unterstrichen wurden.
Am Ende des Kißlegger Konzertabends fanden alle Mitwirkenden und die Zuhörer im gemeinsamen „Macht hoch die Tür“ zusammen und kehrten zur adventlichen Vorfreude zurück, mit der das Konzert begonnen hatte.
Der Liederkranz Kißlegg stimmte mit viel Fingerspitzengefühl und musikalisch ausgewogen auf das Weihnachtsfest ein. Vorfreude auf das Fest, Lob und der Friedenswunsch standen bei den Liedern im Mittelpunkt.